Wintersemester 2016/17
Gemeinsames Belegen
Für eine Alternative zum Zuteilungsverfahren
Dienstag, 22.11.16, 13:45 - 15:45 Uhr, Versammlungsstätte
Früher sind Studierende zu Beginn des Semesters einfach in die Seminare gegangen, die sie interessierten, ohne sich zu koordinieren. Das führte zu viel Chaos und erschwerte die Lehr- und
Lernbedingungen zusätzlich.
Das Zuteilungsverfahren wie es jetzt ist, sollte ein Kompromiss sein zwischen individueller Beliebigkeit und einem starr vorgegebenen Stundenplan als Lösung. Doch zufriedenstellend ist es nicht
(zufälliges Auslosen, überfüllte Seminare, genervte Studierende und Lehrende etc.). Aus der zunehmenden Kritik daran haben Studierende und Lehrende sich in den vergangenen Semestern mit möglichen
Alternativen auseinandergesetzt.
Eine davon ist das „Gemeinsame Belegen“, ein Konzept, das bereits an der Alice-Salomon-Hochschule für Soziale Arbeit in Berlin erfolgreich praktiziert wird.
Im Kern geht es darum: Sich gemeinsam – bei Bedarf moderiert – über Wünsche, Interessen, Gründe, warum man ein Seminar besuchen möchte, etc. kooperativ zu verständigen und zu einigen. Damit
wollen wir nicht nur die Seminare in einer kürzeren Zeit verteilen, sondern sie auch mit neuen Anregungen beginnen (statt passiv vor dem Computer zu sitzen und die Daumen zu drücken, dass man
„gewinnt“).
Auf der Veranstaltung wollen wir einen Probedurchlauf durchführen, bei dem das Verfahren vorgestellt und dann an einer exemplarischen Wahl erprobt werden soll. Dabei können wir uns alle ein
genaueres Bild machen, Fragen klären oder neue aufwerfen.
Das Straßenkinderprojekt KIDS:
Es ist Zeit für eine Wende der Privatisierungspolitik!
Mittwoch, 23.11.16, 10:00 - 12:00 Uhr, im ZG 10 (Zwischengeschoss)
Aktuell droht das KIDS, Deutschlands größtes Straßenkinderprojekt am Hauptbahnhof, die räumliche Grundlage seiner Arbeit dauerhaft zu verlieren: Im Oktober wurden dem KIDS seine Räume im
Bieberhaus, welche seit 1993 genutzt wurden, gekündigt. Als kurzfristige Zwischenlösung sollen Container in der Nähe des Hauptbahnhofs dienen, eine langfristige Perspektive fehlt jedoch, was
bereits jetzt die jugendlichen Nutzerinnen und Nutzer gefährdet.
Im Jahre 2006 wurde das Bieberhaus zusammen mit 38 anderen Immobilien, die sich im Eigentum der Stadt Hamburg befanden, an die neu gegründete Investmentgesellschaft Alstria verkauft. Deren
Geschäftsmodell basiert darauf, Gebäude ihren früheren Eigentümern teuer zurück zu vermieten.
Im Rahmen des Konzepts eines "sauberen Hauptbahnhofs" vom Senat soll das KIDS nun einem protzigen Eingang für die "Belétage" im 1. Stock weichen.
Was mit dem KIDS passiert, ist ein deutliches Beispiel der Konsequenzen von Privatisierungspolitik: Durch diese Politik wird das Allgemeinwohl hinter die Profitinteressen einzelner
zurückgedrängt. Der Ausverkauf städtischen Eigentums bzw. Allgemeineigentums, erweist sich immer als schädlich für die Gesellschaft und die sozialen Belange der Menschen der Stadt. So wie der
Verkauf des Landesbetriebs Krankenhäuser an den Asklepios-Konzern hat auch der Verkauf des Bieberhauses zu einem Verlust von demokratischen Einfluss- und Gestaltungsmöglichkeiten geführt.
Auf der Veranstaltung wollen wir mit Burkhard Czarnitzki vom KIDS und Florian Muhl, Mitglied der Landesarbeitsgemeinschaft Kindheit und Jugend (LAG KiJu), die Geschichte
des Straßenkinderprojektes und den neuen Ansatz in den frühen 90er Jahren der niedrigschwelligen Sozialarbeit kennenlernen, sowie die aktuellen Konflikte diskutieren.
Warum muss das KIDS am Hauptbahnhof bleiben?
Wie können wir als Fachbereich im Sinne des Allgemeinwohls gegen die Privatisierungspolitik eingreifen und das KIDS im Kampf um seine Räume unterstützen?
Sommersemester 2016
Not- wendig: parteiliche Soziale Arbeit
Seit letztem Jahr wird in der Grundordnung der HAW der Anspruch der Hochschulmitglieder festgehalten „[...] sich in Lehre, Forschung und Weiterbildung nachhaltig für die friedliche, soziale,
[...] Entwicklung der Gesellschaft einzusetzen.“ (Beschluss der Grundordnung vom 12.11.2015). Das hat eine Relevanz für alle Bereiche der Hochschule - auch für die Soziale Arbeit: Welche Funktion
nehmen wir als (angehende) Sozial ArbeiterInnen in der Gesellschaft ein? Welche Rolle sollen und wollen wir spielen?
„Die Soziale Arbeit“ ist ein widerspruchsvolles Feld: Einerseits hat kaum eine andere Profession einen derart umfassenden Einblick in die Lebenslagen Not-leidener Menschen. Darin liegt die
Möglichkeit die gesellschaftlichen Ursachen dieser Lagen zu erkennen und zu benennen, um entsprechend für ihre Überwindung Partei zu ergreifen.
Andererseits wird die Wissenschaft der Sozialen Arbeit, als auch die in ihr Tätigen, dazu eingespannt, die eigentlichen gesellschaftlichen Bedingungen von z.B. Armut, Arbeitslosigkeit, Gewalt und
Krankheit in das Individuum hinein zu verlegen und als ein individuelles Problem zu behandeln. Die Gründe für Armut überwinden, oder ihre sozialen Folgen abmindern?
Dieser Konflikt spitzt sich besonders im neoliberalen Paradigmen Wechsel der Sozialpolitik der letzten Jahrzehnte zu: im sogenannten Aktivierenden Sozialstaat wird die Inanspruchnahme politischer
und sozialer Grundrechte an Bedingungen und Pflichten geknüpft.
Das hat entsprechende Konsequenzen für die Soziale Arbeit: Soll sie doch dafür nützlicher Helfer sein. Ihre Methoden und Konzepte sollen dabei darauf gerichtet sein, eigentlich strukturell
erzeugte Problemlagen, umzudeuten in „Problemgruppen“, welche zum bevorzugten Gegenstand staatlicher Ordnungspolitik werden. Ihre „Verhaltens- und Kompetenzdefizite“ sollen in einem Mix aus Zwang
und Förderung unter professioneller Anleitung bearbeitet werden.
Dagegen engagieren sich Sozial ArbeiterInnen als auch Studierende. Sie wollen sich nicht einspannen lassen, sondern machen deutlich: Kriege, Armut, die Verweigerung gesellschaftlicher Teilhabe,
also auch Zugang zu Ressourcen – alle diese zentralen Problemlagen der Gesellschaft gründen auf politischen Entscheidungen und sind damit auch adressierbar.
Parteiliche Soziale Arbeit bedeutet, dass wir den Konflikt mit den VertreterInnen und dieser Politik aufnehmen. Das wollen wir in den Veranstaltungen tun:
Welche Interessen stecken hinter dahinter? Wie sollen wir als Sozial ArbeiterInnen mit Hilfe welcher Ideologien eingespannt werden? Wie finden wir das in den Inhalten unseres Studiums wieder?
Welche Ansätze gibt es für eine kritische, emanzipatorische Soziale Arbeit?
Die Projektwoche bietet dafür gute Möglichkeiten - auch um aus dem Diskutieren, Erkannten und entwickelten Ideen Konsequenzen für unser weiteres Studium (und Praxis) zu bilden. Alle sind alle
herzlich eingeladen.
Montag, 23.05.15, 15:00 – 17:00 Uhr, Raum 2.03
„Das Recht des Kindes, das zu sein, wie es ist.“ (Janusz Korczak)
Für eine Pädagogik der Achtung statt einer Bankierspädagogik
Vortrag und Diskussion mit Prof. em. Dr. Timm Kunstreich (Rauhes Haus, AKS Hamburg)
Der Pädagoge, Arzt und Schriftsteller Janusz Korczak (1878 - 1942) nimmt eine Vorreiterrolle in der Kinderrechtsdiskussion ein. Bevor die internationale Gemeinschaft mit der Genfer Erklärung
1924 eine erste Deklaration über die Rechte der Kinder verabschiedete, appellierte er in seinen Schriften an die Erwachsenen, Kinder als vollwertige Menschen zu achten: Sie haben das Recht, ihre
Persönlichkeit frei entfalten zu können. Sie sind weder Objekte, noch Besitz von Erziehern, oder Erwachsenen/Eltern. Erwachsenen falle lediglich die Aufgabe zu, Kindern in ihrer Entwicklung
Hilfestellung zu sein und gemeinsam Handlungsmöglichkeiten zu erweitern. Er entwickelte ein Erziehungsprogramm, das auf dem "Recht des Kindes auf Achtung und Liebe" aufbaute.
Zusammen mit Timm Kunstreich wollen wir in der Veranstaltung die „Pädagogik der Achtung“ von Janusz Korczak kennen lernen. Dabei wollen wir auch aktuelle problematische Entwicklung in der Kinder-
und Jugendarbeit in den Fokus nehmen: Im modernen Gewand finden immer mehr pädagogische Konzepte in der Sozialen Arbeit Einzug, welche eigentlich als überwunden galten. Kinder und Jugendliche
sind darin Objekte herrschaftlichen Handelns: mit restriktiven, autoritären Ansätzen wird vor allem auf Anpassung junger Menschen abgezielt, etwa zu Verwertungszwecken (Humankapital). So sollen
PädagogInnen z.B. in Stationären Einrichtungen mit einem restriktiven Regelkatalog auf „Abwegen geratene“ Kinder- und Jugendliche wieder auf die richtige, vorgesehene Spur bringen
Anhand des historischen Beispiels einer emanzipatorischen Praxis mit Kinder und Jugendlichen wollen wir in der Veranstaltung für die heutigen (nötigen) Konflikte lernen.
Dienstag, 24.05.16, 19:00 - 21:00 Uhr, Raum 0.18
Die Konferenz der Tiere: Der Film von 1969
Immer noch aktuell!
Filmvorstellung und Diskussion
„1. Alle Grenzpfähle und Grenzwachen werden beseitigt. Es gibt keine Grenzen mehr. 2. Das Militär und alle Schuss- und Sprengwaffen werden abgeschafft. Es gibt keine Kriege
mehr. 3. Wissenschaft und Technik sollen ausschließlich im Dienst des Friedens stehen. Es gibt keine Mordwissenschaften mehr. 4. Die Zahl der Büros, Beamten und Aktenschränke wird auf
das unerlässliche Mindestmaß herabgeschraubt. Die Büros sind für die Menschen da, nicht umgekehrt.
5. Die bestbezahlten Beamten werden in Zukunft die Lehrer sein. Die Aufgabe, die Kinder zu wahren Menschen zu erziehen, ist die höchste und schwerste Aufgabe. Das Ziel der echten Erziehung
soll heißen: Es gibt keine Trägheit des Herzens mehr!“
(Erich Kästner, Konferenz der Tiere, 1949)
Mit dem Friedensvertrag den Kästner in seinem Buch festhält, ist ein Anspruch formuliert, der kurz und prägnant sagt, was notwendig ist.
Inhaltlich geht es in dem Buch darum, dass die Menschen sich und die Erde durch Krieg, Habgier und Umweltzerstörung immer weiter zerstören.
Die 365. Konferenz der Menschen bieten aber für keines der Probleme eine Lösung, so dass Tiere beschließen einzuschreiten und berufen „die erste und letzte Konferenz der Tiere“ ein. Ein Kind
pro
Kontinent, stellvertretend für alle Kinder der Welt, sollen mit einbezogen werden.
In einer kindgerechten Alltagswelt zeigt Kästner so den Widerspruch von Wollen, Können und
Sollen und zum Anderen: dass Krieg immer falsch ist und überwunden werden kann und muss.
1969 verfilmte Curt Linda unter Absprache mit Kästner das Buch als Zeichentrickfilm.
Linda arbeitete den Gehalt von Kästners Buch genau auf, schärft z.B. den Antimilitarismus, arbeitet weitere satirische Elemente für „Erwachsene“ ein und nimmt dabei Bezug auf aktuelle Themen
(z.B. die Hippie- und Studentenbewegung).
Wir wollen diesen Film zeigen, um zu überlegen, was wir für heutige Konflikte daraus lernen können und dabei einbeziehen, welche Relevanz solche Kinderliteratur für Kindern hat.
Mittwoch, 24.04.16 15:00 – 18:00 Uhr, Raum 2.03
Heute im Angebot: Ein Pfund Odachlosenhilfe!
Wie die Logik der Betriebswirtschaft Einzug in die Soziale Arbeit bekam
Workshop mit Tove Soiland (Historikerin aus Zürich)
„Der Effizienzkult in Gesellschaft und Sozialer Arbeit übersieht eines: die Entwicklung von tragfähigen und vertrauensvollen Beziehungen, die den Kern nicht nur gelungener sozialpädagogischer
Unterstützung ausmachen, unterscheidet sich grundsätzlich von der Produktion von Dingen“ (Galuske 2008, S.22; Schwarzbuch der Sozialen Arbeit, S.182 )
Soziale Arbeit ist eng verknüpft mit existentiellen Notlagen von Menschen. Fragen zum Menschen- und Weltbild und einer Berufsethik sind daher in der Entwicklung ihrer Profession nicht weg zu
denken. Die Frage nach der gesellschaftlicher Verantwortung für soziale Missstände und wie diese zu überwinden sind, spielt dabei eine zentrale Rolle.
Klar scheint, dass Soziale Arbeit zu den „Nonprofit-Bereichen“ der Gesellschaft gehört.
Doch die Entwicklung der letzten Jahrzehnten ist eine andere: Soziale Arbeit wird (genauso wie der Gesundheits- und der Bildungsbereich) immer mehr als Marktprodukt gesehen und verhandelt.
Von einer gesellschaftlich verantwortlichen Instanz soll Soziale Arbeit so in eine Art wirtschaftliches Produktionsunternehmen sozialer Dienstleistungen transformiert werden.
Management- und Marktlogik und damit eine betriebswirtschaftliche Denkweise erhält dabei immer mehr Einzug. Das hat eine nicht zu übersehende Auswirkung darauf, wie Soziale Arbeit
praktiziert und gelehrt wird: Instrumente und Begriffe wie z.B. Marketing, Prozesssteuerung, Output, Effizienz und Führung wachsen an Bedeutung nicht nur für den Alltag der praktizierenden Sozial
ArbeiterInnen, sondern auch im Studium steigt ihre Relevanz
So scheint es uns, als sollen wir lernen, was wir machen, so zu verpacken, als würden wir ein Auto herstellen: Statt um fachliche Fragen, geht es um Kennzahlen und messbare Ergebnisse. Soziale
Arbeit soll nach „ihrer Leistung“ bewertet und „vermessen“ werden. Finanziert wird nur das, was einen nachweisbaren Effekt habe, effizient sei, sich lohne, was einen Nutzen bringe (aber für
wen?).
Akteure der Sozialen Arbeit werden so in eine Rolle gedrängt, die sie zunehmend von ihren eigentlichen Ansprüchen trennt, sie sogar in Widerspruch dazu bringt: Wie lassen sich Fragen zur
Ethik der Sozialen Arbeit, zu ihre Fachlichkeit und ihrem Menschenbild einbeziehen, wenn es nur noch darum gehen soll „am Markt zu überleben“? Kann Soziale Arbeit überhaupt betriebswirtschaftlich
gemessen, erfasst, gesteuert werden?
Diesen und weiteren Fragen wollen wir zusammen mit Tove Soiland nachgehen. Anhand der zugrundelegenden gesellschaftlichen Entwicklung wollen wir dabei die Interessen hinter der Ökonomisierung der
Sozialen Arbeit verstehen und alternative Perspektiven entwickeln.
Wintersemester 15/16
„Wir sind hier, weil ihr unsere Länder zerstört“
Zur Überwindung der Fluchtursachen aus der Wissenschaft
Diskussionsveranstaltung mit dem Sozialwissenschaftler Prof. Dr. phil. Richard Sorg
„Jeder hat als Mitglied der Gesellschaft das Recht auf soziale Sicherheit und Anspruch darauf, durch innerstaatliche Maßnahmen und internationale Zusammenarbeit sowie unter Berücksichtigung
der Organisation und der Mittel jedes Staates in den Genuß der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte zu gelangen, die für seine Würde und die freie Entwicklung seiner Persönlichkeit
unentbehrlich sind.“
Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der UN (1948), Artikel 22
Ob im Fahrgastfernsehen, in den Schlagzeilen der üblichen Zeitungen oder im Internet, fast überall wird die „Flüchtlingskrise“ propagiert. Medial soll das Bild vermittelt werden, eine
„Flüchtlingsbewegung“ würde unerwartet wie eine Welle über uns schwappen, die unsere Sozialstrukturen zu überlasten drohe. Politiker streiten, ob „wir das schaffen“ oder eben nicht – was genau,
bleibt unklar. Das wirft viele Widersprüche auf: Offensichtlich versuchen Menschen nicht auf lebensgefährlichen Wegen andere Länder zu erreichen, um sich hier in „unserem Sozialstaat“ bequem zu
machen, sondern werden von Krieg und Armut vertrieben. Das erkennend versuchen tausende Menschen ihnen Schutz zu ermöglichen – während sich auf Staatsebene auf der ehrenamtlichen Hilfe ausgeruht
wird. Bekannt ist auch, dass eben die Politiker, die dieser menschlichen Verantwortung nicht nachkommen, die Geschäfte mit Rüstung und Waffen (auch jetzt noch steigend) unterstützen. Geschäfte
werden in der BRD viele gemacht – der eigentliche Reichtum ist entsprechend hoch. So ist es in Hamburg z.B. plötzlich kein Problem Millionen Euro allein auf die Bewerbung für die Olympischen
Spiele zu setzen. Das irritiert: Scheint doch die langjährige Ansage an Sozial-, Kultur-, und Bildungseinrichtungen, vor Geldknappheit keine andere Wahl zu haben als alles zusammen zu kürzen,
hier nicht zu gelten. Das Geld ist also da, ob in Hamburg, oder der BRD – Weltweit gilt: Kein Mensch müsste in Armut und Not leben, die Möglichkeiten zur Erfüllung des oben zitierten Anspruches
der Menschenrechte sind lange da. Stattdessen wird aber die Not verstärkt, schlafen hier die Geflüchteten eingepfercht in Zelten, bekommen die überlasten HelferInnen keine Ressourcen. Das lässt
erahnen, dass die eigentliche Krise ganz wo anders liegt, als in den Menschen, die hier Schutz suchen. Um an dieser Krise und die daraus resultierenden Notlagen etwas zu ändern, wollen wir den
Ursachen näher auf den Grund gehen.
In der Veranstaltung wollen wir daher mit Unterstützung des Sozialwissenschaftlers Prof. Dr. phil. Richard Sorg verstehen, welche Zusammenhänge zwischen den Widersprüchen bestehen und
mit einem internationalen Blick den Ursachen der oberflächlichen Erscheinungen auf den Grund gehen: Was sind die Fluchtursachen? Welche Interessen stehen hinter den Kriegen? Welche Rolle spielt
Deutschland im internationalen Kontext? Und: Wie können wir aus den Wissenschaften, aus unserem Studium zu einer Überwindung des Elends beitragen?
Mittwoch, 25.11.16,
15:00 - 17:30 Uhr, Kontrabar (R.0.15)
Sommersemester 2015
„Ich möchte Student sein, um mir einmal an Hand einer Wissenschaft langsam klarzumachen, wie das so ist im menschlichen Leben.“ Kurt Tucholsky, „Ich möchte Student sein“ , 1929
Wissen schafft Menschlichkeit
Eine Woche freier sein in den Entscheidungen, zwangloser und kritisch mit selbstgewählten Themen beschäftigen - eine Alternative zur Alternativlosigkeit!
Die Projektwoche kann von allen interessengeleitet erfahren und mitgestaltet werden. Darin schaffen wir einen Rahmen zum Lernen und Austauschen in der Hochschule ohne Restriktionen und Zwang.
Gegen die Hetze des Alltags gibt es hier eine Möglichkeit, sich anderen Themen zu nähern und offen darüber zu diskutieren. Die Befähigung der Menschen, ihre eigenen Bedürfnisse zu erkennen und zu
formulieren, wird häufig in Leitbilder vieler Einrichtungen der Sozialen Arbeit geschrieben. Doch erfüllen sie diesen humanistischen Anspruch?
„Humanismus [lat.] - allgemein: Streben nach Menschlichkeit (Humanität) und menschenwürdiger Daseinsgestaltung: Gesamtheit jener Ideen und Strebungen in der Geschichte der Menschheit, die auf der
Überzeugung von Bildungs- und Entwicklungsfähigkeiten des Menschen, auf die Achtung seiner Würde und Persönlichkeit beruhen und die auf die allseitige Ausbildung, die freie Betätigung und
Entfaltung seiner schöpferischen Kräfte und Fähigkeiten sowie auf die Höherentwicklung der menschlichen Gesellschaft […] gerichtet ist.“ Marxistisches-Leninistisches Wörterbuch der Philosophie,
1972
Die Höherentwicklung der menschlichen Gesellschaft entsteht nur durch das Durchdringen und den Austausch mit anderen. Will man sich jedoch aktuell mit einem Thema tiefer befassen, ist etwa im
Studium weder die nötige Zeit noch die kritische Diskussion im Studienplan vorgesehen. Durch die Beschränkungen des Bachelor/Master-Systems in dem Lernprozesse in Module gepresst und
Lehrveranstaltungen eng getaktet den Studienalltag bilden, wird die Möglichkeit genommen, realitätsnahe und aktuelle Themen nicht nur an der Oberfläche zu bearbeiten. Statt zu hinterfragen und
gemeinsam Alternativen zum Bestehenden zu entwickeln, ist meist die nahegelegte Frage „Ist das Prüfungsrelevant?“
Dagegen bietet die Hochschule einen Raum, die Realität zu analysieren, Schwächen und Fehler im System zu erkennen und daraus Schlüsse ziehen zu können. Als Fachschaftsrat wollen wir einige dieser
Themen kritisch aufgreifen.
So ist die Kirche bis heute einer der größten Arbeitgeber im sozialen Sektor mit und durch staatliche Finanzierung und besitzt trotzdem einen eigenen Rechtsraum. Welche Auswirkung hat diese
Entwicklung auf ein konfessionsunabhängiges Arbeitsfeld? Ist Reflexion und Hinterfragen des „Humankapitals“ in einer unterfinanzierten Hochschule oder gekürzten sozialen Einrichtungen überhaupt
gewollt? Mit der filmischen Darstellung des absurden Alltags versuchen wir diesen humoristisch aufzubrechen und zur Diskussion zu stellen.
Ist das „gottgegebene“ Bachelor/Master-System, die schlechten Arbeitsbedingungen und das soziale Elend unter dem politisch auferlegten Kürzungszwang mit unserem Menschenbild im Sinne einer
humanistischen Entwicklung vereinbar? Wir laden euch ein in den verschiedenen Veranstaltungen darüber zu diskutieren.
Montag, 04.05., 12:00 - 14:30 Uhr, Raum ZG 10
Star Trek IX - Der Aufstand
Unrecht verhindern durch Lernen aus der Geschichte
Film und Diskussion:
Picard: „Wieviele Menschen sind nötig Admiral, bevor aus „Recht“ Unrecht wird?“
Aus der Geschichte wissen wir, dass häufig das Wohl anderer Menschen vorgeschoben wird, um die Gier einzelner zu verschleiern. Nachdem wir uns gemeinsam den Film angesehen haben, möchte ich
dazu einladen, über die geschichtlichen Hintergründe, auf die sich dieser Film bezieht, zu diskutieren. Was bedeutet die „erste Direktive“?
Dienstag, 05.05., 10:00 – 11:30 Uhr, Raum 2.08
Praktikum im Wandel
Vortrag und Diskussion mit Herma Tewes:
Das studienintegrierte Praktikum ist für alle Beteiligten eine Herausforderung. Im Studienverlauf bildet es ein Nadelöhr und bringt viele Studierende und KollegInnen aus den Praxisstellen in
zeitliche und materielle Nöte.
Wie das Praktikum in der heutigen Form entstanden ist, welche Konzepte ihm zugrunde liegen und welche Probleme und Schwierigkeiten aber auch Möglichkeiten es damit gibt, wollen wir nach einem
Einführungsvortrag von Frau Tewes diskutieren und daraus Überlegungen für Verbesserungen fassen.
Herma Tewes ist im Zentralen Praktikumsbüro Ansprechpartnerin für alle Fragen rund um das Praktikum im Studiengang Soziale Arbeit.
Dienstag, 05.05., 17:30 – 20:00 Uhr, Raum: Kontrabar (R. 0.15)
Herrliche Zeiten? Die Absurdität des Alltags!
Film und Diskussion:
"Tatis herrliche Zeiten" (Originaltitel: Playtime) spielt in den 1960er Jahren und zeigt ein Paris, welches von einem futuristischen Modernitätswahn geprägt zu sein scheint: Gebäude aus Stahl und
Glas, Großraumbüros und seltsam anmutende Ausstellungsobjekte verdrängen den eigentlichen Charakter und die Kultur der Stadt. Inmitten dieses entfremdeten Paris wandelt Monsieur Hulot unbeholfen,
neugierig, gutmütig und erstaunt über das, was sich ihm an diesem Tag alles eröffnet.
Wir möchten uns mit ihm auf die Reise begeben und diesen Film als Ausgangspunkt nutzen, um unsere eigene Wirklichkeit zu hinterfragen. Spielt sich die im Film gezeigte Absurdität nicht schon
längst in der Realität ab?
Wir laden herzlich dazu ein diese Frage zu diskutieren!
Mittwoch, 06.05., 14:00 – 16:00 Uhr, Raum 2.08
Schuldenbremse: Der ökonomische Unsinn
Vortrag und Diskussion mit Heinz-Josef Bontrup:
Die Schuldenbremse ist für Sie/Dich ein Buch mit sieben Siegeln? Das muss nicht sein!
Prof. Dr. Bontrup, Sprecher der Arbeitsgruppe „Alternative Wirtschaftspolitik“, hält einen kurzen Vortrag zur Einführung in die Thematik.
Danach erwartet uns, zusammen mit ihm, ein kritischer und spannender Austausch, mit der Möglichkeit eine veränderte Zukunftsperspektive zu entwickeln und bessere Argumente für den Kampf gegen die
Kürzungspolitik zu finden.
Freitag, 08.05., 10:00 – 12:00 Uhr, Raum 2.08
Soziale Arbeit – für Gott oder die Menschen?
Vortrag und Diskussion mit Berno Schuckart-Witsch:
Die christliche Kirche ist einer der größten Arbeitgeber im sozialen Sektor. Wenn es an die Arbeitssuche geht, kommt man oftmals nicht am Thema „Kirchlicher Träger“ vorbei. Verordnete
Moralvorstellungen, Zugangsbeschränkungen und eingeschränkte Arbeitnehmerrechte stehen im Widerspruch zur proklamierten „Nächstenliebe“. Zur Durchsetzung dieser überholten Beschränkungen
garantiert der Staat den beiden christlichen Kirchen einen eigenen Rechtsraum, in dem sie selbst als Gesetzgeber und Richter auftreten. Obwohl die Soziale Arbeit – auch der kirchlichen Träger –
wesentlich aus öffentlichen Mitteln finanziert wird, dominieren konfessionelle Einrichtungen den „sozialen Dienstleistungssektor“.
Angesichts dieser Missstände – insbesondere für die Menschen, die in diesem Bereich arbeiten, – greifen auch Gewerkschaften diesen Sonderstatus an und streiten für die Verbesserung der
Arbeitsbedingungen.
Nach einem Einführungsvortrag von Berno Schuckart-Witsch (ver.di Fachbereich Gesundheit, Soziale Dienste, Wohlfahrt und Kirchen) wollen wir gemeinsam über dieses Thema und Konsequenzen
diskutieren.
Wintersemester 2014/15
Ene mene muh
und raus bist du!?
Gesellschaft und Wirtschaft sind in der Krise: Die Produktivität der Arbeit und damit der gesellschaftliche Reichtum steigt, gleichzeitig nimmt die Armut zu. Menschenwürdige Arbeit, soziale
Sicherheit, Frieden und Völkerverständigung sowie demokratische Teilhabe – für alle ohne Ausnahme – ist schon lange objektiv möglich. Damit gerät der Kapitalismus zunehmend in Legitimationsnöte:
der „freie Markt“ und seine „unsichtbare Hand“ verlieren stetig an Überzeugungskraft.
Statt Konkurenz, Wettbewerb und Markt wird eine Kultur der Kooperation und Solidarität von immer mehr Menschen neu befürwortet und realisiert. Diese humane Perspektive liegt in der Abkehr von der
Vorstellung, dass der Mensch nur ein Spielball der Herrschenden und der "Umstände" sei und auf die vorgefundenen Verhältnissse lediglich mit Anpassung reagiert. Dagegen ist der Mensch ein
soziales Kulturwesen und auf grenzen- und vorurteilslose Zusammenarbeit angewiesen, um sich individuell und kollektiv als Mensch zu entwickeln und seine Potentiale zu entfalten. Die
Solidarisierung mit den Lampedusa-Flüchtlingen, das Engagement des „Bündnis gegen Rotstift“ zur Überwindung der Schuldenbremse und der Widerstand der Hochschulmitglieder und Gewerkschaften gegen
die Ökonomisierung und für die Demokratisierung der Hochschulen hin zu Wissenschaft in gesellschaftlicher Verantwortung sind aktueller Ausdruck dieser Orientierung.
Von herrschender Seite wird jedoch noch verbissen daran festgehalten den Status Quo zu verteidigen: Die lohnarbeitenden Menschen sollen von ihren eigentlichen Entwicklungmöglichkeiten
absehen und stattdessen weiter für Profitinteressen der Konzerne und des nationalen "Wirtschaftsstandortes" gegeneinander konkurrieren.
Durch Mythen- und Ideologiebildung versuchen dienstbare JournalistInnen, WissenschaftlerInnen, Pfaffen, EdoterikerInnen, PolitikerInnen und selbsternannte Kulturschaffende trotz des
Widerspruches zwischen Reichtum und Armut das uneingeschränkte Bekenntnis aller zu Markt und Wettbewerb als Normen dieser Gesellschaft weiter durchzusetzen.
Wer nicht mitmacht und kein "Selbstunternehmer" sein will, soll als schwach, Verlierer, „Sozialschmarotzer“ gelten und – so etikettiert – als Mahnung an die zukünftigen Leitungsträger dienen,
hübsch brav zu sein. Darin werden jegliche Ursachen sozialer Ungleichheit als natürlich und als von der individuellen "Leistung" auf dem Markt abhängig dargestellt.
Dies ist der gemeinsame Nenner des „Weiter so!“ der etablierten Parteien, von Bildungspolitik, über Hartz IV und Flüchtlingspolitik bis zur „Schuldenbremse“. Für eine Politik, in der der Maßstab
der Mensch und nicht der Profit ist, bedarf es eines dringenden kulturellen und politischen Wandels-gerichtet auf Aufklärung, Egalität und Solidarität zwischen allen Menschen.
Dafür kommt es darauf an, dass wir, die bescheiden gemacht werden sollen, uns bewusster beimessen unsere Angelegenheiten in die eigenen Hände zu nehmen und unsere Ansprüche an eine humane
Entwicklung der Welt zur Geltung bringen – also gemeinsam Geschichte schreiben. Bedeutsam und erfreulich ist vom verachteten Objekt zum handelnden Subjekt zu werden: Gerade aus den Hochschulen
und im besonderen aus der Sozialen Arbeit heraus können und müssen wir wissenschaftlich dazu beitragen.
Votrag und Diskussion mit Timm Kunstreich
(Arbeitskreis Kritische Soziale Arbeit)
und Helga Hirsch (Arbeitskreis Kinder- und Jugendpolitik)
Zeit: Mittwoch, 26.11. um 17:30 - 19:30 Uhr
Ort: Alexanderstraße 1, Versammlungsstätte
Soziale Arbeit zwischen Zurichtung und Emanzipation
Die Krise der Gesellschaft ist auch die Krise der Sozialen Arbeit. Auf der einen Seite hat sie die Möglichkeit gesellschaftlicher Motor für die Überwindung der sozialer Ungleichheit und von
Ausgrenzung zu sein. Auf der anderen Seite wird sie für die Festigung der gesellschaftlichen Strukturen instrumentalisiert, welche konstituierend für diese menschenfeindliche Zustände sind
(Aktivierender Sozialstaat, Propagierung der Eigenverantwortung). Die darin liegende Tendenz, das Soziale (und damit den Menschen) nur noch unter dem Aspekt der ökonomischen Verwertbarkeit zu
fassen, ist ein Angriff auf die Würde des Menschen und muss von uns scharf zurückgewisen werden. Stattdessen muss die Verwirklichung der Würde des Menschen wieder unser gemeinsamer Maßstab
werden.
Die Soziale Arbeit soll dagegen aktuell die Funktion haben, auf die wesentlichen Symptome der gesellschaftlichen Widersprüche zu reagieren und die sogenannten „sozial Schwachen“ dazu zurichten,
sich wieder funktionsfähig in die Reihe einzugliedern. Da dies so nicht mehr ohne Weiteres funktioniert, wird zum Aufrechterhalten der Ordnung ein Netz von Ideologie, Kontrolle, Belohnen und
Strafen gestrickt. Deutlich wird dies z.B. an dem seit 2007 in der Hamburg geltenden Handlungskonzept gegen Jugendgewalt, welches von der Innenbehörde entwickelt wurde. Ordnungspolitisch
motiviert, strafrechtsfixiert und polizeizentriert wird darin (in Ignoranz des Standes der wissenschaftlichen Diskussion) Gewalt als Verhaltensproblem einzelner Jugendlicher behandelt, welche
als auf Persönlichkeitsdefiziten bzw. -störungen beruhend identifiziert wird.
Die in den gesellschaftlichen Strukturen eingebetteten Misstände sollen dabei ausgeblendet und verschleiert werden: Was haben die Selektions- und Konkurrenzmechanismen unserer Gesellschaft z.B.
mit Gewalttaten zu tun? Wenn etwa gewaltätige Auseinandersetzungen in Schulen ein Ausdruck so artikulierten Widerstandes der Kinder und Jugendlichen gegen die strukturelle Gewalt im
Bildungssystem ist, wird mit dem Brechen und Deckeln dieses Widerstandes diese strukturelle Gewalt gefestigt, indem sie störungsärmer gemacht wird. Stattdessen sollte Soziale Arbeit darin
unterstützen, diesen Widerstand gesellschaftlich so zu artikulieren, dass er sich nicht in Gewalttaten gegen Mitmenschen richtet, sondern die bestehenden schulischen Selektions- und
Konkurenzverhältnisse thematisiert – also statt der Beihilfe zum reibungslosen Funktionieren darauf gerichtet sein, den Reibungen auf den Grund zu gehen und sie zu überwinden.
An vielen Stellen wird diese Zurichtung der Sozialen Arbeit zum verlängerten Arm von „Law und Order“-Politik schon zurückgewiesen: die Schließung der Hasenburg, sowie der Streit in der
Sozialwissenschaft über die Punitivität nicht nur in der Kinder- und Jugendhilfe sind dabei nur einige Beispiele. Für eine progressive Wendung der Sozialen Arbeit ist die Entwicklung einer
emanzipatorischen Orientierung in Studium, Wissenschaft und Praxis erforderlich.
Vor diesem Hintergrund wollen wir uns zusammen mit Timm Kunstreich und Helga Hirsch ein Verständnis der Funktion von Kontrolle und Punitivität in der Sozialen Arbeit aneignen und uns ein
Bild davon machen, wie dagegen ein kritisches und vor allem emanzipatorisches Wirken der sozialarbeiterischen Praxis zu entwickeln ist.
Vortrag und Diskussion mit Michael Klundt
(HS Magdeburg, Bund demokratischer WissenschaftlerInnen)
Zeit: Donnerstag, 27.11. um 19:00 - 21:00 Uhr
Ort: Alexanderstraße 1, Kontrabar (Raum 0.15)
Menschenwürdige Arbeit für Alle
Für die Abschaffung von Hartz IV!
Ein Leben in gemeinsamer sozialer, kultureller und politischer Tätigkeit in Einheit mit sinnvoller und produktiver Arbeit für alle zu realiseren, ist objektiv möglich und für alle erfreulich. In
der aktueller Lage wird der Zugang zu gesellschaftlicher Teilhabe am sozialen, kulturellen und politischen Leben dagegen vorrangig über den Markt im Wettbewerb aller gegen alle vergeben. Wem es
nicht gelingt, sich in der Konkurrenz durchzusetzen, weil etwa seine Ware Arbeitskraft nicht nachgefragt wird, der sei entsprechend aus der Gesellschaft ausgeschlossen. Die Drohung dieses
gesellschaftlichen Ausschlusses richtet sich dabei gleichermaßen gegen Arbeitslose, wie gegen Menschen mit Arbeit: Sie sollen ihre Ansprüche an gute und schöpferische Arbeit senken.
Der offensichtliche Widerspruch zwischen dem erarbeiteten Reichtum und der zunehmenden Armut kann nur durch strukturelle Gewalt, wie sie mit dem Hartz-IV-System praktiziert wird, und mit einer
ideologischen Legitimation aufrechterhalten werden. Dafür wird politisch wie medial das Feindbild vom „Sozialschmarotzer“, der faul und dekadent auf auf Kosten der Allgemeinheit lebe,
verbreitet.
So sagte H. Maucher (damals Verwaltungsratsvorsitzender bei Nestlé, 1997):
"Unsere Arbeitslosen werden relativ gut bezahlt. Und wir wissen, daß mit Prosperität [Wohlstand] auch - und das ist ein hartes Wort - ein gewisser "Wohlstandsmüll" entsteht: Leute, die saufen,
Drogen nehmen, sich abgemeldet haben. Für Menschen, die wirklich arbeiten wollen, gibt es immer noch Arbeit."
Dabei wird suggeriert Armut und Arbeitslosigkeit seien auf das eigene Versagen zurückzuführen. Den so sozial Deklassierten werden die sogenannten Leistungsträger, die sich durch Willensstärke,
Fleiß, Leistungsbereitschaft und Eigenverantwortung auszeichnen, gegenübergestellt. Erstere werden öffentlich regelmäßig bloßgestellt und diffamiert.
Die wirklichen Ursachen von Arbeitslosigkeit und sozialem Elend sollen so verscheiert werden, um die Verletzung von Grundrechten zu legitimieren. Die Wirksamkeit solcher Ideologien und
entsprechender Politik trägt zu einer Entsolidarisierung der Menschen untereinander bei, wodurch der gesellschaftliche Unmut über die soziale Ungleichheit von den Systemgewinnlern auf seine
Verlierer umgelenkt wird.
Dem entgegen wollen wir uns gemeinsam über die Funktion des menschenverachtenden Hartz-IV-Systems verständigen um für eine Perspektive zu streiten, die allen die vollumfänglicher Teilhabe am
kulturellen, sozialen und politischen Leben, also ein menschenwürdiges Leben ermöglicht.
Sommersemester 2014
Nächste Woche findet das dritte mal die Projektwoche der Sozialen Arbeit statt. Eine Woche im Semester können wir entgegen dem sonstigen eher ärgerlichen Bachelor - Master - Studienalltag Veranstaltungen, Diskussionen, Exkursionen etc., die im momentanen Seminarbetrieb keinen Platz haben, selbst organisieren. Als FSR haben wir in den letzten Projektwochen besonders diesen emanzipatorischen Charakter versucht zu erweitern, in der Perspektive, das Studium so zu gestalten, das selbstbestimmtes, kooperatives Lernen, in kritischem Gesellschaftsbezug möglich wird. Auch dieses Mal sollen unsere Veranstaltungen ein Beitrag dazu sein, Bestehendes kritisch zu hinterfragen:
Erkenne dich selbst, statt verwerte dich selbst
„Wenn Sie sich waschen und rasieren, dann finden Sie auch einen Job.“
(Kurt Beck, damals Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz und Parteivorsitzender der SPD, 2006)
Der Mensch ist ein soziales Kulturwesen und auf grenzen- und vorurteilslose Zusammenarbeit angewiesen, um sich individuell und kollektiv als Mensch zu entwickeln. Eine Tatsache, die von
hartnäckigen „Marktgläubigen“ bis heute bestritten wird: Das uneingeschränkte Bekenntnis zu Markt und Wettbewerb gehört zu den Normen dieser Gesellschaft.
In diesem Sinne sollen wir unser Dasein unternehmerisch verstehen, unserer persönlichen Lebensweise unternehmerische Formen geben ( die „Ich-AG“, Ratgeberliteratur informiert, wie man sich gut
verkauft, Yoga hilft dabei entspannt zu bleiben). Alle sollen die Voraussetzung des Handel-Treibens zur Aufnahme in die Gesellschaft bejahen, die Erfolgreichen ebenso wie die Verlierer (so sollen
„die Verlierer“, etwa nach einem sogenannten „Burn-out“ sich selbst verachten, Armut und Arbeitslosigkeit seien der eigene Fehler). Dabei erfolgreich zu sein heißt, sich gegen andere
durchzusetzen – die Schwächeren bleiben auf der Strecke – als Prinzip dieses Wirtschaftssystems. Kosten sind zu minimieren, was nichts einbringt (Langzeitarbeitslose beispielsweise bieten mit
ihrer Arbeitskraft offenbar eine Ware an, die niemand kaufen will), ist nutzlos und wird ausgesondert.
Eine solch ökonomisch strukturierte Gesellschaft ist der Nährboden für Menschenfeindlichkeit. Denn die Schonungslosigkeit des Wettbewerbs auf dem „totalen Markt“ samt seiner
Kosten-Nutzen-Abwägung legt es nahe, alles dafür Nutzlose zu verachten.
Ein gesellschaftliches Einverständnis damit, wird auch und besonders an den Bildungseinrichtungen reproduziert: In der Unternehmerischen Hochschule soll Bildung und Wissenschaft zur ökonomischen
Verwertung zugerichtet werden, Studierende sollen in ihr Humankapital investieren, „Menschenmaterial“ soll möglichst schnell und kostengünstig produziert werden. Bildung und Wissenschaft zur
Optimierung der (Selbst-)Ausbeutung und Steigerung von Profiten?
Dagegen wollen wir uns die Bedingungen dieser Denkweise genauer aneignen, um eine Perspektive für Veränderungen zu entwickeln. Die Aufgabe besteht darin, vom „verachteten Objekt“ zum handelnden
Subjekt zu werden: also dass wir, die bescheiden gemacht werden sollen, uns bewusster anmaßen, gemeinsam Geschichte zu schreiben und unsere Ansprüche an eine solidarische Entwicklung der Welt zur
Geltung zu bringen.
Diese Veranstaltungen seien ein Beitrag dazu.
Mittwoch, 14.05., 14:00 - 16:00 Uhr, Versammlungsstätte
Homo oeconomicus!?
Zum Menschenbild im Neoliberalismus
Vortrag und Diskussion mit PD Dr. Ralf Ptak (KDA Nord und Universität Köln)
Gerne wird von Seiten der Betriebswirtschaft das Modell des sogenannten Homo oeconomicus bemüht. Verstanden wird darunter ein Individuum, welches sich bei vollständiger Information über seine
Umwelt stets rational in seinem Handeln für die Mehrung des eigenen Nutzens entscheidet. Damit wird das Verhalten dieser Individuen als mechanisch und durch die Umwelt vorherbestimmt betrachtet.
Alles soll auf die Nutzenmaximierung des Einzelnen gerichtet sein – Egoismus und Konkurrenz seien naturgegeben. Dass sich dem gegenüber Menschen als gesellschaftliche Akteure für die Verbesserung
der Lebensbedingungen aller einsetzen, soll dabei verschwiegen werden.
Ein Verständnis dieses Menschenbildes wollen wir uns gemeinsam aneignen, um deutlich zu machen, wem es nützt und was ihm für eine wirklich menschliche Haltung entgegenzusetzen ist. Auf dieser
Basis lassen sich Wirtschafts- und Bildungsprozesse neu bewerten. Dies ermöglicht sich erweitert für die aktive Mitgestaltung einer erfreulichen Perspektive für alle zu entscheiden.
Mittwoch, 14.05., 18:00 Uhr, Kontrabar (R 0.15)
Antifaschistischer Kulturabend:
So wird Geld verdient und so verändert es die Menschen
Politische Lesung und Diskussion mit Rolf Becker (Schauspieler)
Wenn vom Geld die Rede ist, so sei es meist nicht da: Für Löhne, Steuern, Gesundheitseinrichtungen, Kindergärten, Schulen, Jugendhäuser, öffentliche Bibliotheken, ebenso Schwimmbäder, Parks,
Hochschulen, Theater, Museen, Schienen, Straßen und Gehwege – für die Pflege der gesellschaftlichen Kultur. Doch wo steckt das Geld und wie wird es gemacht?
Rolf Becker vollzieht in seiner Lesung die Entstehung des Geldes bis zum Kapital und seiner Profitlogik und die verändernde Auswirkungen auf den Menschen nach. Die Autoren, auf welche er in
seiner Lesung zurückgreift, zeichnen diese Entwicklung in den letzten vergangen 2000 Jahren nach, vom Mittelalter bis hin zur Neuzeit. Schon vor hunderten von Jahren hatten sich beispielsweise in
der Türkei die Einheimischen gegen die Pacht- und Steuerforderungen der römischen Grundbesitzer erhoben, die viele Wohlhabende in den Ruin getrieben hatte. Rosa Luxemburg zeigt den Zusammenhang
zwischen Armut und abhängiger Arbeit auf.
Aus der Geschichte lässt sich für heute lernen.
Montag, 12.05., 16:30 - 18:30 Uhr, Versammlungsstätte
Das Asylrecht: Humanitärer Schild vor politischer Verfolgung oder eine außenpolitische Waffe mit eingebautem Numerus Clausus?
Vortrag und Diskussion mit Prof. Dr. Albert Krölls
In seinem Buch „Das Grundgesetz – ein Grund zum Feiern?“ leitet Albert Krölls unter anderem grundsätzlichen zum bürgerlichen Staat und den darin verordneten Herrschaftsverhältnissen die Frage nach der „Konstitution des deutschen Staatsvolks“, der „Ausländerfrage“ und dem „Asylrecht“ ab. In dieser Ableitung – also der Erklärung einer Sache – wird deutlich welchen Zweck die Asyl- und Ausläder_innenpolitik für das bestehende System leistet. In diesem Tonus soll diese Veranstaltung beitragen einen ersten Anlauf zum Nachvollziehen zu wagen und in die Diskussion zu treten.
Im Anschluss um 19 Uhr in der Kontrabar (R 0.15):
Dokumentarfilm "Lampedusa auf St. Pauli" mit anschließender Diskussion.
Mittwoch, 14.05., 10:00 - 13:00 Uhr, Kontrabar (R 0.15)
Das gemeinsame Belegen - Eine Alternative zum Zuteilungsverfahren
AG Zuteilungsverfahren
Während der letzten Projektwoche wurde über das momentane Zuteilungsverfahren und mögliche Alternativen diskutiert. Wir hatten eine Studentin der Alice Salomon Hochschule Berlin zu Besuch, die uns die dortige Seminarbelegung, das sogenannte "gemeinsame Belegen" vorgestellt hat.
In der jetzigen Projektwoche wollen wir nun einen Schritt weiter gehen, also die Ideen konkretisieren und wenn möglich, auf Grundlage der Diskussionen und an das "gemeinsame Belegen" angelehnt,
ein für unser Department passendes System entwickeln. Damit alle einsteigen können, wird eine Zusammenfassung des "gemeinsamen Belegens" erstellt und bald zur Verfügung gestellt.
Donnerstag, 15.05., 13:00 - 15:00 Uhr, R 4.08
Armut von Kindern
Auswirkung auf das pädagogische Handeln
Vortrag und Diskussion mit Prof. Harald Ansen und Prof. Voigtsberger
In diesem Workshop geht es um relative Armut von Kindern in Hamburg und deren Auswirkung dessen auf das Handeln im pädagogischen Alltag: Kita, Schule etc.
Unter anderem wollen wir uns im Workshop mit den Fragen: "Was macht das mit mir? Wie stehe ich dazu?" beschäftigen.
Donnerstag, 15.05., ab 18:00 Uhr, R 0.15
Kneipenabend in der Kontrabar
Freitag, 16.05., 12:00 - j15:00 Uhr, Kontrabar (R 0.15)
Hochschulcafé – Lernen und Lehren an der HAW
Wie nehmen Studierende das Lernen, das Studieren an der HAW wahr? Welche Probleme gibt es? Wie geht es eigentlich Professor_innen und wissenschaftlichen Mitarbeiter_innen mit dem Lehren an der
HAW? Überlastung? Zufriedenheit? Sind die Probleme von Studierenden und Lehrenden ähnlich? Wo gibt es Unterschiede? Und warum wird eigentlich so wenig kommuniziert?
Um diese und ähnliche Fragen soll es bei dem Hochschulcafé zum Thema „Lehren und Lernen an der HAW“ gehen! Wir laden Studierende, Professor_innen und wissenschaftliche Mitarbeiter_innen herzlich
ein, sich bei Kaffee und Snacks über Fragen des Studienalltags, der Studienbedingungen und den gemeinsamen Umgang damit auszutauschen.
Wintersemester 13/14
Angepasst oder kritisch
Wie wollen wir studieren?
Hochschulen können Erhebliches für die Lösung gesellschaftlicher Probleme und eine zivile Entwicklung der Gesellschaft beitragen.
Wissenschaftlich können die Ursachen von Krieg sowie der Bedingungen von Frieden, eine Lösung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Krise im Sinne der Bevölkerung, die Überwindung weltweiter sozialer Ungleichheit und ökologischer Zerstörung und zivile Konfliktlösungen ergründet werden.
Wie sieht Wissenschaft aus, die sich in den Dienst des Menschen stellt, sich also wissenschaftlich mit den Widersprüchen der Gesellschaft auseinandersetzt, und was steht dem entgegen? Wie muss eine Hochschule organisiert sein, so dass ein gesellschaftlich verantwortliches Handeln ihrer Mitglieder, sowie die kritische Reflexion der politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Interessen der Zeit ermöglicht und gefördert werden? Welche positive Bedeutung für alle kann dabei die eigene und gemeinsame wissenschaftliche Betätigung haben?
Im Widerspruch zur gesellschaftlichen Verantwortung der Hochschulen steht die Einflussnahme von Wirtschaftsinteressen auf die Institutionen von Bildung und Wissenschaft. Die Hochschulen sollen dafür wie Unternehmen funktionieren, wissenschaftliche Tätigkeit einzig dem Zweck des unmittelbaren Nutzens für Profitmaximierung dienen. Dabei hat das BA/MA System vor allem eine Funktion: die inhaltliche und zeitliche Gängelung der Studierenden und Lehrenden, in kürzester Zeit nur noch das zu lernen bzw. zu lehren, was zur Qualifizierung für die unmittelbare Verwertbarkeit als Arbeitskraft nötig erscheint. Jeder kritische Gesellschaftsbezug, jede langfristige Entwicklungsperspektive und allgemeinbildende Aspekte sollen so ins Abseits gedrängt werden.
Wir wollen die vorgefundenen Studienbedingungen nicht als gegeben und unabänderlich hinnehmen, sondern Einfluss auf die Gestaltung unseres Studiums, auf die Inhalte und die Organisation nehmen.
Dafür organisier der FSR Soziale Arbeit & Bildung und Erziehung in der Kindheit zusammen mit dem AStA eine hochschulweite Fachtagung, auf der wir über die Bedingungen an den Hochschulen und die Voraussetzungen und Möglichkeiten für eine kritische Wissenschaft diskutieren wollen.
(Fachtagung des FSR Soziale Arbeit & Bildung und Erziehung in der Kindheit zusammen mit dem AStA Haw Hamburg)
Programm:
Donnerstag, 28.11
Die gescheiterte Hochschulreform - warum die „unternehmerische Hochschule“ nicht funktioniert
(Vortrag und Diskussion mit Torsten Bultmann (Bund demokratischer Wissenschaftler))
Versammlungsstätte,14:30- 17 Uhr
Freitag, 29.11.
Begrüßung und Vorstellung der Workshops
10:00- 10:45
Workshops:
11:00 – 13:30 Uhr
Solidarität oder Konkurrenz am Beispiel des Zuteilungsverfahrens
(FSR Soziale Arbeit & Bildung und Erziehung in der Kindheit mit Studierenden aus Berlin)
R. 0.15
Prekäres Praktikum - 0 €* sind nicht genug!
(Junger DBSH Hamburg und das Netzwerk prekäres Praktikum)
R.0.23
Betriebswirtschaftlich oder Weltoffen?
(Zur Novelle des Hamburger Hochschulgesetzt GEW und Fachschaftsrätekonferenz der Uni Hamburg)
Theaterraum
Abschlussvortrag - „Was ist kritische Wissenschaft?“
(mit Prof. Dr. Morus Markard (Psychologie Professor an der FU Berlin)
Versammlungsstätte, 15:00- 17:30
Sommersemester 2013
11-13 Uhr: Podiumsdiskussion
mit Timm Kunstreich, Prof. Dr. Marion Panitztsch-Wiebe, VertreterInnen aus dem AKS und aus der Praxis.
Folgenden Fragen wollen wir hierbei nachgehen:
Ist-Zustand: Inwieweit ist Soziale Arbeit politisch?
Notwendigkeit: Inwieweit ist politisches Handeln aktuell notwendig?
Ausblick: Welche Möglichkeiten des politischen Handelns gibt es? Wozu?
13-14 Uhr: Mittagspause
14:00- 15:30: Workshops
Inhaltlich beziehen sich die Workshops auf politische
Handlungsfelder der Sozialen Arbeit.
Workshop I · Prof. Dr. Kalpaka & Herr Treber ·
Kritische Psychologie in Bezug auf Handlungsfähigkeit
in der neoliberaler Ausbildung der Sozialen Arbeit an
der Hochschule
Workshop II · Deutscher Berufsverband Soziale Arbei [J]DBSH ·
Soziale Arbeit und dessen gewerkschaftliche
Perspektive
Workshop III · Arbeitskreis kritische Sozialarbeit (AKS) ·
Die Parteiliche Soziale Arbeit
Workshop IV · Alumnis ·
Errungenschaften und Kämpfe der Sozialen Arbeit in
den 68ern bis heute
16:00- 17:30: Abschlussrunde
18:00- 22:00 Uhr: Grillen und Chillen
Für Grillgut, Getränke, sowie DJs wird gesorgt sein, sodass einem gemeinsamen Ausklang draußen auf dem Campus nichts mehr im Wege steht.
Die Versammlungsstätte wird den ganzen Tag über geöffnet sein. Hier können wir uns nach den Workshops und in den Pausen an der Buttonmaschine, sowie an einer Siebdruckmaschinekreativ
ausleben! Gerne könnt ihr auch eigene zu bedruckende Stoffe mitnehmen.
Der Ort ist: HAW Hamburg, Fakultät Wirtschaft und Soziales: Alexanderstraße 1. Die Versammlungsstätte ist im EG, neben der Cafeteria.