Montag

10.00 – 11.30 Uhr

Eröffnung und Eröffnungsvortrag

 

SGB VIII Reform: Anlass-Prozess-Ergebnis. Eine kritische Auseinandersetzung

 

Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe - mit oder ohne Reform des SGB VIII?! Nachdem eine jahrelange Fachdebatte über die Notwendigkeit einer Reform der Kinder- und Jugendhilfe und hieran anknüpfende politische Beschlusslagen Eingang gefunden haben in die Koalitionsvereinbarung der Bundesregierung, führt die hiermit angestrebte Reform des Kinder- und Jugendhilfegesetzes (SGB VIII) nun schon seit Monaten zu erheblichen und teilweise durchaus kontroversen Debatten über das Wie einer solchen Reform. Der in Kürze erwartete Referentenentwurf zu einem reformierten SGB VIII folgt von Seiten des BMFSFJ drei Schwerpunktsetzungen: Weiterentwicklung der Hilfen zur Erziehung, wirksamerer Schutz und mehr Teilhabe durch die Inklusion aller jungen Menschen, auch denen mit einer Behinderung. Der hierzu bislang vorliegende, in verschiedenen Arbeitsgruppen und auf unterschiedlichen politischen Ebenen diskutierte Arbeitsentwurf des BMFSFJ hat viele Institutionen und Verbände der Kinder- und Jugendhilfe zu kritischen Stellungnahmen veranlasst, die sich immer stärker auf die Frage konzentrieren, ob eine solche Reform fachlich vertretbar ist. Unabhängig davon, ob und wie es in dieser Legislaturperiode noch zu einer Reform der Rechtsgrundlagen der Kinder- und Jugendhilfe kommt, bleibt aber der Ursprung der Debatte als Herausforderung bestehen: eine fachlich begründete Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe.

 

Prof. Dr. Karin Böllert (Universität Münster/ Vorsitzende der AGJ)

Raum: Versammlungsstätte

13:00 – 14:30 Uhr

Das Repair Café der Tagesförderstätte Wandsbek. Inklusion und aktive Gestaltung des Sozialraumes.

 

Durch das Zusammenbringen der Idee einer dem Gemeinwesen nahen Reparaturinitiative und den unterschiedlichen Möglichkeiten einer Tagesförderstätte, ist ein Repair Café entstanden, das inzwischen nicht nur fest im Quartier verankert, sondern auch durch den Mix aus Beschäftigten (Klienten) und Mitarbeitern der Tagesförderstätte, freiwilligen Reparateuren und Helfern sowie den vielen Besuchern aller Herkünfte und Lebenslagen ein gelungener und beispielhafter Beitrag zur Inklusion ist.

 

Das gemeinsame Interesse aller ist: In angenehmer Atmosphäre, bei Kaffee und Kuchen, eine sinnstiftende Zeit miteinander zu verbringen und zusammen etwas zu reparieren.

Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und Umweltschutz sind zwar im Rahmen der Sozialraumorientierung nachrangig, finden aber ebenfalls positive Beachtung.

 

Für weitere Informationen schauen Sie bitte unter:

http://www.alsterdorf-assistenz-ost.de/home/

http://www.alsterdorf-assistenz-ost.de/lernen-arbeiten/hamburg/tagesfoerderung/wandsbek/

http://www.alsterdorf-assistenz-ost.de/fileadmin/aao/data/4_Aktuelles/1_Veranstaltungen/Alles_neu_macht_der_April.pdf

 

Referent: Frank Hellberg

Raum: ZG 10

 

15:00 - 17:30 Uhr

ARS VIVENDI Philosophische Salongespräche über das gute Leben

 

Reflexionen zum Gebrauch der Lüste

 

Aphoristischer Impuls durch Prof. Dr. Leupold

HAW Hamburg, Fakultät W&S, Department Soziale Arbeit

 

Was ist der Philosophische Salon?

Der Philosophische Salon ist – ähnlich wie die Philosophischen Cafès der Moderne – ein Ort zum Innehalten und Nachdenken. Gemeinsam mit anderen Besucher_innen können Fragen und Themen der Philosophischen Lebenskunst diskutiert werden.

Nach einem kleinen Impuls durch eingeladene Dozent_innen zum jeweiligen Thema bzw. zur Fragestellung – dieser kann auch in Form eines Essays oder eines „Aphorismenmenüs“ sein – gibt es Gelegenheit zum Gedankenaustausch sowie zum „Sich-miteinander-beraten“. Ein Raum des Denkens und Bedenkens von neuen Gedanken wird eröffnet. Anregungen zum Gebrauch der persönlichen Freiheit können – auch eingedenk struktureller Zwänge - entstehen. Im Geiste einer modernen Philosophie der Lebenskunst geht es um eine Erschließung von Möglichkeiten, welche die Besucher_innen erkunden können – Rezepte sowie das Verkünden von Gewissheiten sind ebenso wenig vorgesehen wie Diskussionen darüber, wer nun „wirklich“ recht hat. Unzeitgemäße Betrachtungen sind hingegen geradezu erwünscht, insofern sie die Würde anderer nicht verletzen. Im Salon sind alle Besucher_innen herzlich dazu eingeladen, auch einmal quer und anders zu denken. Die Phantasie wird als ein Gut geschätzt, es ist Zeit für Visionen und Gedankenspiele: „Es giebt noch eine andere Welt zu entdecken – und mehr als eine! Auf die Schiffe, ihr Philosophen!“ (Nietzsche, Fröhliche Wissenschaft, 289).

 

Welche Themen und Fragen werden im Salon diskutiert?

Grundsätzlich kann alles in Frage kommen, welches für die Suche nach einem guten Leben relevant zu sein scheint. Exemplarisch seien folgende Themen und Fragen erwähnt:

* Umgang mit dem Gebrauch der Lüste, mit Mitmenschen, mit Geld und materiellen Gütern

* Fragen des Zurechtkommens mit der Endlichkeit, mit Wut, mit Krankheit

 

Hintergrundliteratur zum Philosophischen Salon:

Bieri, Peter, 2011: Wie wollen wir leben? Residenz Verlag

Foucault, Michel: Technologien des Selbst. In: Technologien des Selbst. Hrsg. von Martin H., Gutman H., Hutton P.H. 1993. Fischer

Hadot, Pierre, 1999: Wege zur Weisheit oder: Was lehrt uns die antike Philosophie? Eichborn

Schmid, Wilhelm, 1998: Philosophie der Lebenskunst. Eine Grundlegung. Suhrkamp

Werle, Josef, 2000: Klassiker der philosophischen Lebenskunst. Von der Antike bis zur Gegenwart. Ein Lesebuch. Goldmann

 

Wer organisiert den Philosophischen Salon?

Prof. Dr. Michael Leupold, M.A. Philosophie, Dipl.-Sozialpädagoge (FH)

J.Georg Brandt, Dipl.-Künstler

 

Raum: R. 1.29